Botox gegen Schwitzen


Botulinumtoxin - besser bekannt unter dem Begriff Botox - kommt nicht nur bei der Behandlung gegen Falten zum Einsatz. Während viele Menschen der Ansicht sind, dass der Wirkstoff die Haut "verjüngt" bzw. das Gesicht "glättet", gibt es auch weitere Anwendungsbereiche, für welche Botox von Medizinern eingesetzt wird. Denn neben der Gesichtsverjüngung sorgt der Wirkstoff auch für den Effekt, dass tellerrandgroße Schweißflecken auf dem T-Shirt bzw. Hemd - unter den Armen - der Vergangenheit angehören. Denn Botulinumtoxin kommt nicht nur bei der Schönheitsmedizin im Bereich der Faltenbehandlung zum Einsatz, sondern wird auch bei der Hyperhidrose verwendet. Wer viel schwitzt - und dabei nicht im Fitnessstudio einer körperlichen Anstrengung nachgeht bzw. sich in der Sauna erholt - wird für Außenstehende einen ungepflegten Eindruck erwecken. Selbst die Betroffenen stören sich an der Tatsache, dass sie übermäßig schwitzen. Das Problem ist natürlich nicht nur die Optik der durchnässten Kleidung, sondern natürlich auch die Geruchsbildung. Auch wenn frischer Schweiß nicht riecht, ist es den Betroffenen nicht möglich, dass sie sich alle zwei Stunden umziehen bzw. duschen, sodass selbst das stärkste Deo mit der Zeit versagen wird. Viele Betroffene vermeiden daher Veranstaltungen, bei denen viele Leute erwartet werden bzw. ziehen sich oftmals komplett zurück. Somit kann das übermäßig starke Schwitzen dafür sorgen, dass soziale Kontakte vernachlässigt werden bzw. die Personen sehr wohl - auf Grund ihrer Problematik - sich gänzlich zurückziehen. Doch das starke Schwitzen kann behandelt werden. Psychische Probleme sind die Folge. Es gibt sehr wohl aber einfache Lösungen, damit die riesigen Schweißflecken unter dem Arm bzw. das übermäßig starke Schwitzen endlich der Vergangenheit angehört. Doch nur wenig Betroffene wissen, dass gegen die starke Schweißproduktion vorgegangen werden kann. Mittels Botulinumtoxin bzw. Botox ist es möglich, dass etwa Achselschweiß, Fußschweiß oder auch Handschweiß gestoppt werden.

Botox gegen Schwitzen

Botox gegen Schwitzen - warum der Wirkstoff nicht nur bei der Faltenbehandlung eingesetzt wird

Botulinumtoxin - oder auch Botox - ist ein klassisches Eiweiß, welches aus Bakterien gewonnen wird. Dieses Botox wird, um die starke Schweißbildung zu reduzieren bzw. zu bekämpfen, direkt in die Haut bzw. in die betroffenen Hautareale injiziert. Die Dosis ist relativ gering und sorgt dafür, dass die Schweißdrüsen des Betroffenen blockiert werden. Die Substanz sorgt grundsätzlich für den Effekt, dass die Nervenimpulse der Schweißdrüsen manipuliert werden. Das bedeutet, dass die Produktion gar nicht erst in die Schweißdrüsen ankommt, da sie durch Botulinumtoxin - vereinfacht gesagt - ruhiggestellt wurde. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass durch die Verwendung von Botox die Schweißproduktion um bis zu 90 Prozent gesenkt werden kann. Vor allem für Personen, die unter einer sehr starken Schweißbildung leiden, ist diese Zahl ein großartiger Erfolg. Auf Grund der Tatsache, dass bei der Verabreichung von Botox nur ganz feine Nadeln verwendet werden, können die Mediziner eine Verletzung bzw. Beeinträchtigung der in der Region befindlichen Nerven zu 99 Prozent ausschließen. Somit bleiben die Region bzw. die Hautareale, welche behandelt wurden, weiter "spürbar" bzw. fühlt der Patient das Tasten, das Fühlen sowie auch etwaige Temperaturunterschiede. Das Botox wird bei dieser Behandlung primär in die Achselhöhlen, die Fußsohlen oder auch in die Handflächen verabreicht. Je nachdem, wo die Schweißbildung überaus stark vorhanden ist. Im Regelfall dauert die Behandlung nicht länger als 20 Minuten. Die ersten Wirkungen bzw. Erfolge bemerkt der Patient schon nach rund 24 Stunden. Jedoch entfaltet sich der komplette Erfolg erst nach maximal 14 Tagen; bis dahin bemerkt der Patient zwar eine deutliche Verminderung der Schweißproduktion, kann aber erst nach zwei Wochen tatsächlich feststellen, dass es einen über 90%-igen Rückgang der Schweißbildung gibt. Durchschnittlich hält die Dauer der Wirkung etwa sechs bis acht Monate, in einigen Fällen sogar über ein Jahr an. Im Regelfall sind deshalb zwei Behandlungen im Jahr ausreichend, damit die Schweißproduktion gemindert werden kann. Interessant ist wohl auch die Tatsache, dass Personen, welche sich Botox gegen die Schweißbildung spritzen lassen, mit der Zeit immer weniger Behandlungen benötigen bzw. die Zeitintervalle vergrößert werden. So kann nach der ersten Behandlung bereits der Weg zum Mediziner nach vielleicht sechs Monaten wieder eingeschlagen werden, während nach der vierten Behandlung die Wirkung eventuell schon zwölf bzw. vierzehn Monate anhält. Je nach Häufigkeit und auch Stärke der Schweißbildung, kann Botox sehr wohl auch einen "langfristigen" Erfolg erzielen und die Behandlungsintervalle deutlich verlängern.

Was ist Botox und warum wirkt es gegen die starke Schweißbildung?

Doch was ist Botox genau? Botulinumtoxin ist nichts anderes als ein Nervengift, welches von bestimmten Bakterien ausgeschieden bzw. von diesen gewonnen wird. Vor allem vermehren sich diese Bakterien sehr gut unter einem akuten Sauerstoffmangel. Genauer gesagt handelt es sich um die Bakterien der Stämme Clostridium botulinum. Das Toxin, welches von den Bakterien ausgeschüttet wird, sorgt im Endeffekt dafür, dass die Nerven auf den Muskeln stillgelegt bzw. "beruhigt" werden. Genauer gesagt bindet das Nervengift die peripheren Nervenendigungen. Somit tritt eine kontrollierte Lähmung auf. Dieser Effekt wird vorwiegend bei der Behandlung von Falten verwendet. Somit kann das Gesicht wieder verjüngt bzw. geglättet werden, da die Muskeln lahmgelegt und somit die Mimik des Patienten verändert wird. Jedoch kommt Botulinumtoxin auch dann zur Anwendung, wenn der Patient unter krankhaft verkrampften Muskeln leidet. Eine der Nachteile von Botox wurde im Endeffekt ebenfalls genutzt. Während die Mediziner immer wieder unzufrieden waren, weil die Region, welche behandelte wurde, trocken und warm wurde, war dies der ausschlaggebende Grund, dass Botox auch im Beriech der Hyperhidrose-Therapie eingesetzt wurde. Denn wenn Botox tatsächlich die Region warm und trocken halten kann, dann kann das Mittel auch bei starker Schweißbildung mitunter zum Erfolg führen. Als Überträgerstoff bzw. Neurotransmitter wird Acetylcholin benutzt. Diese Überträgersubstanz sorgt dafür, dass etwa die ekkrinen Schweißdrüsen aktiviert werden. Wird etwa das Botox in diese Signalübertragung injiziert, wird diese blockiert und die Schweißbildung wird gehemmt. Fakt ist, dass die Überlegungen sehr wohl zum Erfolg geführt haben und Botox heute sehr wohl zur Schweißbekämpfung bzw. gegen sehr starkes Schwitzen eingesetzt wird.


Die Therapie mit Botox

Bei einer starken Schweißbildung in den Achselhöhlen ist es möglich, dass die Botox-Therapie dafür sorgt, dass die Schweißproduktion um bis zu 90 Prozent vermindert wird. Der Mediziner verabreicht das Botox in Abständen von Quadratzentimetern. Aus diesem Grund ist es nicht möglich, dass eine komplette Behandlung über den gesamten Körper erfolgen kann. Vor allem eignet sich Botox dann, wenn die Schweißbildung in einer bestimmten Region (etwa unter den Armen, den Füßen bzw. den Handflächen) auftritt. Gesetzlich ist Botulinumtoxin für die axilläre Hyperhidrose zugelassen. Vor allem, so die Zulassungsbehörde, darf hier ausschließlich nur das Präparat Botox angewandt werden. Pro Behandlung werden dem Patienten rund 10 bis 20 Mal in die Achsel gestochen, sodass Botox verabreicht werden kann. Damit jedoch die komplette gleichmäßige Verteilung gewährleistet wird, wird - nach einem Jod-Stärke-Test - ein Gitternetz auf die betreffende Hautregion gezeichnet. Somit weiß der Mediziner, welches Areal er schon behandelt hat bzw. welche Hautareale an der betroffenen Stelle noch fehlen. Damit die Behandlung weitgehend schmerzfrei bleibt bzw. der Schmerz gemindert wird, erhält der Patient im Vorfeld eine anästhesierende bzw. betäubende Salbe. Ebenfalls ist es möglich, dass die Hautregion vereist wird. Auch wenn der Mediziner darauf achtet, dass er den Eingriff so "schmerzfrei" wie möglich gestaltet, ist die Behandlung dennoch relativ schmerzhaft. Viele Patienten gaben an, dass sie zwar mit der Wirkung zufrieden sind, jedoch - auch bei betäubenden Maßnahmen - die Einstiche sehr wohl deutlich zu spüren sind.

Botox gegen Schwitzen Detail

Die Wirkung von Botox

Direkt nach der Behandlung gibt es keine direkt auftretende Wirkung. Es dauert oftmals einen Tag, bis die ersten Anzeichen der Botox-Behandlung einsetzen. Im Regelfall muss sich der Patient jedoch eine Woche bzw. oftmals bis zu zwei Wochen gedulden, bis der 100%-ige Effekt der Therapie eintritt. Erst nach einer gewissen Wartezeit von maximal 14 Tagen bemerkt der Patient, dass die Schweißbildung rasant nachgelassen hat und die Produktion der Schweißbildung gehemmt wurde. Vorwiegend berichten Patienten danach, dass sie wieder eine gesteigerte Lebensqualität haben bzw. sich deutlich wohler in ihrer Haut fühlen, da sie nicht mehr so stark schwitzen bzw. die Schweißproduktion beinahe zur Gänze aufgehört hat. Die Patienten erhalten mehr Selbstvertrauen bzw. kehren wieder in ihr "gewohntes" Leben zurück. Aber nicht nur in der Achsel kann Botox zum Erfolg führen. Auch andere Schweiß-Herde wie etwa die Fußsohlen oder die Innenflächen der Hände können mit Botox behandelt werden. Selbst am Kopf gibt es die Möglichkeit, dass durch die Behandlung mit Botox die unangenehme Schweißproduktion gemindert bzw. gänzlich gestoppt wird. Jedoch sind die Einstiche am Kopf bzw. an den Handinnenflächen oder auch an den Fußsohlen deutlich unangenehmer als jene, welche in die Achselhöhe verabreicht werden. Vor allem liegt dies an den Nervenendigungen. Diese liegen in der Fußsohle sowie auch in den Handinnenflächen deutlich enger zusammen als in den Achselhöhlen. Aus diesem Grund zeigen sich betäubende Salben oder auch der Eisspray als nur wenig zielführend bzw. wirksam. Bei diesen Behandlungen wird oftmals eine Regionalanästhesie durchgeführt. Diese sorgt dafür, dass die Behandlung erträglich ist. Denn bei dieser Art der Anästhesie wird der gesamte Bereich betäubt; bei den Fußsohlen etwa der gesamte Fuß bzw. bei den Handinnenflächen die gesamte Hand. Auch bei dem sogenannten gustatorischen Schwitzen (etwa dem Geschmacksschwitzen bzw. dem Frey-Syndrom) gibt es die Möglichkeit, dass Botox zum Erfolg führt. Jedoch ist der Erfolg deutlich gemindert als bei den anderen Therapie-Anwendungen. Im Regelfall wird Botox nur bei einer sehr ausgeprägten Hyperhidrose angewandt.


Vor- und Nachteile der Behandlung - ein schmerzhafter aber erfolgversprechender Eingriff

Die Behandlung mit Botox hat sehr wohl Vor- wie Nachteile, welche bei der Bekämpfung der übermäßigen Schweißproduktion berücksichtigt werden müssen. Vorwiegend ist natürlich die Körperstelle entscheidend, denn nicht alle Regionen können ohne Probleme erreicht werden. Jedoch sind die Patienten, welche unter einer starken Schweißbildung leiden und sich einer derartigen Behandlung unterzogen haben, im Endeffekt sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Vor allem bei sehr schweren Fällen bzw. einer stark ausgeprägten Hyperhidrosis war es möglich, dass mithilfe der Botox-Behandlung sogar eine Operation verhindert werden konnte. Auch wenn die Behandlung mit Botox relativ schmerzhaft ist, obwohl betäubende Salben bzw. ein Eisspray verwendet werden, lassen sich viele Patienten nicht davon abhalten. Viele Patienten klagen über einen sehr intensiven Schmerz. Selbst bei einer Regionalanästhesie beklagen viele Patienten deutlich spürbare Einstichschmerzen. Eine komplette Schmerzverhinderung ist nicht möglich. Ein weiterer kleiner Nachteil ist die Tatsache, dass die Behandlung nicht auf Dauer erfolgreich bleibt. Nach rund einem halben Jahr beginnt die Wirkung nachzulassen; oftmals muss der Eingriff nach sechs bis acht Monaten wiederholt werden. Nur in seltenen Fällen hält die Wirkung über zwölf Monate an. Je nachdem, wie stark die Schweißproduktion tatsächlich ist, hält auch die Wirkung der Behandlung an. Mögliche Komplikationen, die durch die Behandlung entstehen, sind Blutergüsse bzw. Hämatome sowie auch Verletzungen von Gefäßen oder Nerven. Diese Verletzungen sind jedoch nur selten bis gar nicht der Fall, da bei der Verwendung dünne bzw. sehr feine Nadeln verwendet werden. Die Therapiekosten werden - im Regelfall - nicht von der Krankenkasse übernommen. Der Patient muss für die Kosten daher selbst aufkommen und diese aus eigener Tasche begleichen. Pro Behandlung muss der Patient etwa mit 600 Euro rechnen; in einigen Fällen ist eine Kostenübernahme durch eine private Krankenversicherung möglich.